115 Jahre Frauenhilfe


Die Evangelische Frauenhilfe Oberbieber konnte im vergangenen Jahr auf 115 Jahre segensreiche Tätigkeit zurückblicken. Im Jahre 1898 als Frauenhilfsverein gegründet, ist sie die älteste ihrer Art im Kirchenkreis Wied.
Im Rahmen einer Ausstellung in der Zeit von Donnerstag, dem 6. Februar bis Samstag, dem 8. Februar im Evangelischen Gemeindehaus Oberbieber, erinnerte man sich an dieses denkwürdige Ereignis. Ergänzt wurde die Ausstellung durch die Mitwirkung des Mundartstammtisches Oberbieber, der schon seit längerem eine Gelegenheit suchte, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Eröffnet wurden diese „Feiertage“ am Donnerstag um 15 Uhr mit einer Jubiläumsfeier der Frauenhilfe, zu der viele geladene Gäste gekommen waren. Im Rahmen dieser Feier wurde an das Wirken der Frauenhilfe und herausragender Mitglieder erinnert. Vorher hatte man schon ab 14 Uhr Gelegenheit, die interessante Ausstellung zu besuchen, in der Haushaltsgegenstände, Kleidungsstücke und Tischwäsche aus dem letzten Jahrhundert und dazu Bilder und Berichte aus der Vergangenheit der Frauenhilfe gezeigt wurden.
Der Mundartstammtisch hatte sich mit seiner Präsentation auf die drei Themen Handwerk, Landwirtschaft und Oberbieber festgelegt. Auch hierüber waren viele Bilder, Dokumente, Werkzeuge und Gegenstände zusammengetragen worden und wurden hier anschaulich vorgestellt. Der Freitag wurde mit der Begegnung am Vormittag eröffnet, wo die Besucher, wie regelmäßig jede Woche, bei Kaffee oder Tee ungezwungen Gespräche führen konnten. Gleichzeitig konnte man auch einen Blick auf die Ausstellung werfen, die auch am Nachmittag wieder geöffnet war.
Hier war der Schülergruppe Gelegenheit gegeben, sich in die Ausstellung einzubringen. Sie zeigte den zahlreichen Besuchern ein Schattenspiel, das von den Kindern mit großer Freude dargeboten wurde und bei den Gästen sehr gut ankam und mit großem Applaus bedacht wurde. Es gab auch wieder Kaffee und Kuchen, und die Eltern der Kinder hatten dazu Speisen aus ihren Heimatländern vorbereitet.
Der Samstag, der dritte Ausstellungstag, stand ganz im Zeichen von Oberbieberer Platt. Vormittags wurde ein kleines Frühstück gereicht, bei dem sich schon recht angeregt unterhalten wurde. Zu vielen Diskussionen und Gesprächen gab auch die Ausstellung Anlass, die am Nachmittag fortgesetzt wurde. Auf den Bildern sah man markante Punkte, alte Straßenzüge und Häuser, die in ihrer Reihenfolge durch ein Gedicht über eine Ortsbegehung festgelegt waren, das Manfred Wolf verfasst hatte. In der Ausstellung über das Handwerk waren in der Hauptsache Friseure, Schuhmacher und Töpfer vertreten. Dazu waren alte Werkzeuge und Geräte ausgestellt und alte Praktiken konnten dargestellt werden. Die Landwirtschaft wurde ebenfalls sowohl in Bildern wie auch in alten landwirtschaftlichen Geräten dargestellt und „Weißt du noch“ war wohl der meistgehörte Satz in diesen Tagen. Gleichzeitig gab es für die vielen Besucher auch wieder die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen Erinnerungen auszutauschen und sich über das neueste Dorfgeschehen zu informieren.
Nach 17 Uhr musste so manches angeregte Gespräch unterbrochen werden, denn für 18 Uhr war zum Gottesdienst eingeladen, an dem viele der Besucher teilnahmen und der einen schönen Abschluss der drei Ausstellungstage bot. „Das müsste es mal wieder geben“ und „Schade, dass es vorbei ist“ war wohl das Fazit bei den vielen Gästen, die sich für die gelungene Veranstaltung mit großzügigen Spenden bedankten. An dieser Stelle sei auch allen helfenden Händen für den tollen Einsatz gedankt, ohne die solche Veranstaltungen nicht denkbar sind.
Nicht zuletzt gilt es aber auch Dank zu sagen an die Evangelische Kirchengemeinde Oberbieber, die an allen Tagen das Gemeindehaus kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
Werner Fleischer