Ein Besuch bei "InForma" in unserer Nachbarschaft

Unsere Frauengruppe, die Ev. Frauenhilfe Oberbieber, besuchte die InForma gGmbH, das Zentrum für Hörgeschädigte, im Mühlengrund 3, Stadtteil Oberbieber.
Seit 1998 ist die Firma hier ansässig und beschäftigt heute (2009) 59 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon 20 mit schwerstbehinderten Status. Herr Gleichauf, zuständig für Beschäftigungsprojekte, führte uns durch den Betrieb. Anschaulich erklärte er uns jeden Arbeitsbereich.
Immer wieder seien Anpassung an den Arbeitsmarkt und neue Ideen für Produkte gefragt. Wir waren erstaunt über die Ausweitung des Betriebes. Der Betrieb entwickelte sich aus dem Förderverein des Sonderkindergartens der Gehörlosenschule Neuwied, der 1975 gegründet wurde. Während zunächst die Förderung gehörloser Kinder im Vordergrund stand, weiteten sich in den darauf folgenden Jahren die Aufgaben des Fördervereins aus.
Aus dem Förderverein ist 1998 ein Integrationsbetrieb geworden, der neben der Beratung und Beschäftigung von gehörgeschädigten Menschen und mit der Unterstützung von anderen benachteiligten Personengruppen, wie z.B. Langzeitarbeitslose beauftragt ist. Diese Geschäftsidee hat uns sehr beeindruckt.
Im Produktionsbereich von InForma gGmbH gibt es mehrere Bereiche:
• Näherei / Änderungsschneiderei
• Mangel
• Produktion (Praxisbetten, Aluminiumboxen, etc.)
• Montagearbeiten
Weil immer neue Anfertigungsaufträge angenommen werden, wechseln die Produkte von Zeit zu Zeit. Aktuell werden Ruhebetten für Kindertagesstätten, Autoschallschutz und Aluminiumboxen angefertigt. Die Produkte werden an andere Betriebe weitergeleitet wo sie weiter verarbeitet oder sogar schon verkauft und gebraucht werden. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Gebärdensprache übersetzen und für Kunden wichtige Gespräche führen. Der Name des Betriebes wurde größtenteils aus informieren abgeleitet. Eine Hauptaufgabe ist es, über gehörgeschädigte Menschen, ihr Umfeld und über ihre Situation zu informieren und ihnen zu helfen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Nach der umfassenden Führung erwartete uns im betriebseigenen Bistro eine herbstlich geschmückte Kaffeetafel mit "Überraschungskuchen".
Das Bistro ist übrigens auch für die Öffentlichkeit von Montag bis Freitag von 7.00 bis 16.00 Uhr geöffnet und bietet Frühstück und wechselnden Mittagstisch so, wie auch Kaffee und hauseigenen Kuchen am Nachmittag zu erschwinglichen Preisen an.