Konzeption für die Ev. Kirchengemeinde Oberbieber
„Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft.“
(1. Korinther 12, 13)
„Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch ein Glied.“
(1. Korinther 12,27)
Grundlagen der Gemeindearbeit:
Die Kirchengemeinde Oberbieber mit einer der ältesten Kirchen im Kreis Neuwied wurde im Jahr 1575 evangelisch reformiert und im Jahr 1907 selbstständig. Bis 1938 lebte sie in der Nachbarschaft mit einer jüdischen Gemeinde mit eigener Synagoge. Räumlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit sind die Kirche und das Gemeindehaus in der Ortsmitte sowie der Kindergarten. In den letzten Jahren hat sich als Schwerpunkt die Kinder- und Jugendarbeit herausgestellt. Als Glied in der großen Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi haben wir engen Kontakt zur Katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius Niederbieber, zur Evangelischen Mennonitengemeinde Torney und zur Evangelischen Kirchengemeinde Niederbieber.
Seit mehr als 20 Jahren sind wir mit den Kirchengemeinden Rottstock, Trebitz und Gömnigk partnerschaftlich verbunden und sind im Kirchenkreis Wied in die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Maybrat/WestPapua (Indonesien) integriert. Zusammen mit den evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis unterhalten wir ein Diakonisches Werk. Mit den evangelischen und katholischen Stadtgemeinden, der Evangelischen Mennonitengemeinde und der Herrnhuter Brüdergemeine betreiben wir eine Sozialstation. Wir sind getragen von der Zusage Gottes, dass wir in Jesus in aller Verschiedenheit zu einer großen Gemeinschaft gehören.
Das wollen wir auch im Gemeindeleben sichtbar machen und leben. „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allem.“ (1. Korinther 12,4-6) Uns verbindet der Glaube, dass Gott uns in Jesus liebt und alle Menschen mit sich versöhnt. Wir haben die Hoffnung, dass Gott selbst in unserer Mitte wirkt und wir zum Segen für andere werden können. Als Gemeinde sind wir beauftragt, Gottes Liebe in Wort und Tat an andere Menschen weiterzugeben. Als Gemeinde bestärken wir uns gegenseitig, unsere Gaben weiterzugeben. Wir ermutigen uns durch Gespräch, Seelsorge und Unterricht im Glauben und bezeugen ihn durch Beispiele. Wir möchten anderen die Möglichkeit geben, ihre Erfahrung mit Gott mitzuteilen und mitzuleben.
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Bei der Analyse unserer Gemeindearbeit und einer Umfrage in Oberbieber im Jahr 2002 ist uns aufgefallen:
- Wir bieten ein breites und vielfältiges Angebot. Unter unserem Dach treffen sich 15 Gruppen vom Minitreff bis zur Frauenhilfe.
- Wir stellen das Fehlen der Altersgruppe der 20-40 jährigen im aktiven Gemeindeleben fest. Da dies die Gruppe der zuständigen Eltern ist, sehen wir darin einen Grund für die Schwierigkeit bei der Weitergabe des Glaubens an Kinder und Jugendliche.
- Wie in der übrigen Gesellschaft ist auch in unserer Gemeinde die größte Gruppe die der 40-80 Jährigen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen wird immer geringer.
- Unsere Gottesdienste sind schlecht besucht.
- Wir bemerken einen Werteverlust bei Jugendlichen, die häufig durch destruktives Verhalten auffallen.
- Die Finanzsituation unserer Gemeinde ist besorgniserregend und hat schon zu Stellenkürzungen geführt.
Zusätzlich erfuhren wir bei der Befragung:
- Wir werden in unserem vielfältigen Angebot in Oberbieber nicht hinreichend wahrgenommen.
- Es besteht der Wunsch nach einer verstärkten Kommunikation zwischen den Gemeindegruppen.
- Viele Befragte wünschen sich eine Gemeindefahrt.
Unsere Visionen für die Gemeinde:
Die Kirchengemeinde Oberbieber ist einladende Gemeinschaft, die auch im Ort selbst präsent ist. Sie bietet ein Dach, unter dem sich viele Menschen und Gruppen mit ihren Wünschen und Bedürfnissen unter dem Leitsatz „Viele Glieder - ein Leib“ zusammenfinden. Getragen von Offenheit und Vertrauen leben wir Gemeinschaft und Ökumene. Wir fördern die Aussprache über Glaubens- und Sinnfragen. Die Gestaltung des öffentlichen Lebens in Oberbieber und darüber hinaus ist uns wichtig. Hier beziehen wir Position.
Um diese Visionen zu verwirklichen nehmen wir uns für die nächsten 5 Jahre Folgendes vor:
- In die Gestaltung der Gottesdienste werden alle Gruppen der Gemeinde aktiv mit einbezogen. Jede Gemeindegruppe ist in diesem Zeitraum mindestens einmal am Gottesdienst beteiligt. Wir arbeiten weiter an einem vielfältigen Gottesdienstangebot. Der Gottesdienstraum soll freundlicher gestaltet werden.
- Wir bieten den verschiedenen Gruppen der Gemeinde bessere Möglichkeiten zur Kommunikation untereinander (z.B. Infoabende, Gesprächskreise, eigene Darstellung im Gemeindebrief usw.;).
- Feste und kulturelle Veranstaltungen sind fester Bestandteil der Gemeindearbeit. Wir bieten mindestens eine Gemeindefahrt an.
- Wir verbessern die Öffentlichkeitsarbeit, indem wir die Berichterstattung über die Tätigkeiten der Gemeinde erweitern. Dies kann durch Gemeindebrief, Rhein-Zeitung, Werbung für Veranstaltungen geschehen.
- Wir bleiben in Kontakt mit anderen kirchlichen Gemeinden und wollen mit örtlichen Gruppierungen zusammenarbeiten.
- Wir klären die Beziehung zu den Kirchengemeinden Rottstock, Trebitz und Gömnigk.
- Wir reagieren auf die Finanzsituation unserer Gemeinde. Spätestens in zwei Jahren soll ein tragfähiges Konzept zur Stabilisierung des Finanzhaushaltes unserer Gemeinde vorliegen.